Urlauber, die gern mit dem Auto unterwegs sind, scheuen auch eine Autoreise nach Ungarn oder durch Ungarn nicht. Vielmehr wird die je nach Ausgangspunkt in Deutschland und Destination in Ungarn bis zu 1.500 km lange Autofahrt schon als Teil des Urlaubs betrachtet, der es erlaubt, sich langsam einzustimmen und Vorfreude aufzubauen, indem man typisch ungarischen Merkmalen von Klima bis Szenerie langsam näherkommt. Wer es gemütlich angehen lassen will, sucht sich beispielsweise in Österreich eine Übernachtungsmöglichkeit und lernt somit direkt auch noch einen Teil der Alpenrepublik näher kennen.
Auf über 1.300 km führen ungarische Autobahnen (in Ungarn mit dem Zeichen „M“ versehen) die Autofahrer durch das Land. Es gibt sie zwar
noch nicht in jedem Winkel des Landes, jedoch wurde das Netz inzwischen gut ausgebaut, sodass zumindest die größeren Städte ausreichend miteinander verbunden sind. Einige Autobahnen wie
die M5 von Budapest nach Röszke an der serbischen Grenze haben sogar eine eigene Webpräsenz, auf der Sie Informationen über Staus oder Baustellen abrufen können.
Allgemein
Das Auswärtige Amt warnt davor, mit deutschen Kurzzeitkennzeichen nach Ungarn zu fahren, da es in der Vergangenheit häufig zu Zwischenfällen kam, bei denen Autofahrern mit den typischen gelben Kennzeichen die Einreise oder Durchreise verweigert worden ist. Bitte informieren Sie sich vor Antritt der Reise auf der Webseite des Auswärtigen Amtes über Neuigkeiten in diesem Bereich und stellen Sie sicher, dass Sie nur mit Kennzeichen reisen, die auf jeden Fall akzeptiert werden.
Beachten Sie zudem unbedingt folgende Besonderheit im ungarischen Straßenverkehr: Wer von der Polizei angehalten wird wegen zu schnellen Fahrens, Verletzens der Gurtpflicht, Überfahrens von roten Ampeln oder Alkohol am Steuer, muss damit rechnen, unmittelbar zur Kasse gebeten zu werden. Dabei werden unter Umständen direkt sehr hohe Beträge eingetrieben, die bei Nichtbezahlen zur Beschlagnahmung des Fahrzeugs führen können.
Weiterhin gilt in Ungarn für alle Kraftfahrer: Außerhalb von geschlossenen Ortschaften ist das Abblendlicht immer einzuschalten.
Eine Maut für gewisse Strecken gibt es auch in Ungarn: Vignetten für unterschiedliche Zeiträume sind an den Grenzübergängen oder Tankstellen im Land erhältlich. Ob bezahlt wurde, wird elektronisch erfasst – prüfen Sie also beim Kauf der Vignette direkt, ob alle Ihre Daten, insbesondere das Kennzeichen, korrekt erfasst worden sind.
Geschwindigkeitsbegrenzungen
In Wohngebieten und geschlossenen Ortschaften gilt 50 km/h. Auf Autobahnen gilt für Personenkraftwagen (ohne Anhänger) und Motorräder 130 km/h, auf Schnellstraßen 110 km/h und auf den übrigen Verkehrsstraßen 90 km/h. Lkw, Omnibusse und Autos mit Anhänger müssen ihre Geschwindigkeit entsprechend anpassen und sollten nicht schneller als 80 km/h auf Autobahnen, 70 km/h auf Schnellstraßen sowie 70 km/h auf übrigen Straßen unterwegs sein.
Alkohol
Für das Autofahren in Ungarn gilt eine Grenze von Null Promille. Halten Sie sich daran, die Strafen bei Zuwiderhandlung sind hart, denn bereits ab 0,5 Promille kann Ihnen der Führerschein entzogen werden.
Landesspezifische Besonderheiten
Das Bereisen von ungarischen Landstraßen kann sehr schön sein, weil man durch typische Dörfer und Landschaften geführt wird. Jedoch wird das Fahren auf ihnen von deutschen Autofahrern häufig als recht beschwerlich wahrgenommen, weil sie aufgrund des fehlenden Seitenstreifens recht eng sind. Gerade nachts oder bei Regenwetter ist hier demnach erhöhte Aufmerksamkeit erforderlich. Bei Gegenverkehr ist es für beide Fahrzeuge bei manchen Straßen abseits der Hauptverkehrsstraßen nötig, den Asphalt zu verlassen.
Warnwesten müssen Sie auch in Ungarn dabeihaben – und zwar pro mitreisender Person eine Weste. Dies gilt auch für Fußgänger, die nachts außerhalb geschlossener Ortschaften zu Fuß unterwegs sind. Bei Zuwiderhandlung werden Bußgelder fällig.
Für Lkw ab 7,5 Tonnen gilt ein generelles Überholverbot zwischen 6:00 Uhr morgens und 22:00 Uhr abends.